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JockiAls Kind schon am Fußballplatz, wenn de Babba in der Bonameser Alt-Herrn-Mannschaft spielt. Fußballfachbegriffe von selbigem – trotz Migrationshintergrund – deutsch, langsames Eindringen der Fußball-Semantik und Linguistik in die vordere Cortex. Erste Wahnsinns-Attacken dann bei der WM ´74. Plakate von Spielern pflastern die Wand im Jugendzimmer, verdrängen kurzfristig Chris Roberts und Co. Im Kunstunterricht Thema Karikatur: Jürgen Grabowski als Zeichen-Objekt!!! Als Spätpubi kurze Rebellion gegen den Fußball-Babba, der undemokratisch und autoritär von „Dallas“ auf Fußballländerspiel umschaltet. Als Twen und Studentin dann Rückführung in die frühkindliche Prägung: Stolz auf die deutsche Nationalmannschaft beim Griechenlandurlaub 1990 – WM auf allen Kanälen im Heimatland des Vaters! Public Viewing bei mediterranen Temperaturen im griechischen Straßencafe: Wirre Verzückung, wenn sich griechische Fernseh-Reporter bei deutschen Spielernamen die Zunge brechen: Chessler (Hässler), Chermann (Hermann) und Velleerrr (Völler), oder Litbarrrrrski. Finaler Wahnsinn dann seit der WM 2006 in Deutschland: Public Viewing ab jetzt nur noch bei Kompetenz im Garten mit Großleinwand. Doch der Schock, den Titel verpasst zu haben, sitzt tief. Es folgt die posttraumatische Bearbeitung des Debakels durch Ergotherapie. Wahnsinn verwaltet und lektoriert die Panini-Bildchen des Sohnes in der Mutter-Kind-Kur in Grömitz an der Ostsee. Fußballwahnsinn hat jetzt die Persönlichkeit endgültig durchdrungen…