ist ein schaler Nachgeschmack. Bleiern legt er sich über Geschmacksknospen, die gerne Haute Cuisine gespürt hätten und Hausmannskost serviert bekommen haben. Verteidigen können die Franzosen, mit Mbappé haben sie ein Riesentalent, Mann, was kann der sprinten. Wie schön wäre es, wenn das Spiel mehr auf Angriff ausgelegt wäre… Wie schön wäre es, wenn mehr Tore aus dem Spiel heraus fallen würden – und wirklich Fußball gespielt würde, nicht gestanden – um aus der Ecke oder dem Freistoß heraus das Tor zu erzielen, das dann verwaltet wird.

Was bleibt von dieser WM – sie lässt mich leer zurück. Deutschland raus, das Mitfiebern war früh vorbei. Es folgte interessiertes Spielegucken, Spiele, die zu oft gelangweilt haben. Und verärgert. Was ich kaum mehr ertrage: Weinende Fußballer, die sich zu Würmern krümmen, aus dem Augenwinkel schielend, ob’s auch alle mitkriegen, vor allem die Kameras. Was ich auch nicht mehr ertrage: Diese ewigen Diskussionen mit den Schiris, jede Entscheidung wird angezweifelt. Der Videobeweis: Manchmal wünsche ich mir analoge Zeiten zurück, erst recht nach der Elfmeterentscheidug im Finale gegen Kroatien. Es ist am Ende doch immer der Mensch, der Fehler macht oder auch nicht, wozu die Technik zwischendrin? Ok, da bin ich oldschool, mag sein. Was mich rasend macht: das Zeitschinden. Selbst die jüngsten Spieler, die lernen das wohl als erstes, „ach, ich soll ausgewechselt werden? Hab‘ ich gar nicht gesehen“ – und dann immer noch im Schleichgang vom Platz zockeln. Ich könnte kotzen. Kann nicht mehr hinsehen, wenn sich Trainer, Spieler, die Hand vor den Mund halten beim Sprechen, weil ja ein Lippenleser unterwegs sein könnte.

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Digitalisierung auch den Fußball im Griff hat. Exakte Spielanalysen, wer hat wieviel Ballbesitz, wer steht wo, wann bei wem und macht einen Schritt zu früh die Bewegung nach links. Na, toll. Was tröstet: Manch ein Spiel entscheidet doch das Herz. Wenn eine Mannschaft Mumm in den Knochen hat. Vielleicht nicht so gut spielt, technisch nicht so perfekt ist, aber als Gruppe funktioniert.

Was also bleibt, ist die Hoffnung, dass der Fußball bei aller Taktik sein Herz wieder schlagen lässt. Aber was zählt, ist das Ergebnis, und das gibt den Franzosen recht.

Gratulation, Les Bleus! 

Ein Gedanke auf \"Was bleibt…\"

  1. Die kleinen, Underdog Mannschaften haben das beste Spiel hingelegt. Das bleibt. Ich wünsch mir mehr Kroatien, Island, Senegal oder Russland beim nächsten Mal. Auf ein Neues, bei der EM in 2 Jahren. Dann wieder mit mehr Profiheulsusen. Leider.

Kommentare sind geschlossen.