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Schrottsocke

In Schrottsockes deutschen Jugendjahren spielten Mädchen keinen vereinsorganisierten Fußball und die Mädels in USA waren dann viel zu gut. So blieb es beim Straßenkick, wo sie sich aber immerhin unter den Nachbarsjungs einen Ruf als beinharte rechte Verteidigerin ertrat. Bundesligafußball kam in der Familie kaum vor und WM-Spiele wurden nach dem Motto „möge der Bessere gewinnen“ ohne jeglichen Anflug von Parteilichkeit verfolgt. Das „verdient oder nicht, Hauptsache drei Punkte“-Feeling stellte sich erst bei Spielen ihrer heutigen Liebe ein, dem 1. FC Union Berlin. Der Auswärtsaufstieg in die zweite Liga bleibt ein Meilenstein in Schrottsockes emotionalem Kalender und der Helm als Erinnerung an einige Tage Stadionbau hat direkt über dem Oxford English Dictionary einen Ehrenplatz im Bücherregal. Selbstverständlich: Dauerkarte. Längster Gänsehautmoment: Derbysieg über Hertha im Olympiastadion. Stadionmotto: Sitzen is für’n Arsch. Schrottsocke hatte schon immer vereins- und länderübergreifend ein Herz für vom Leben gegerbte Torhüter; von Sepp Maier hat sie sich mal ein Autogramm geholt und mit Gigi Buffon weint sie heute noch am liebsten.